Architektur
Studienauftrag Arealentwicklung Bienenweg Wolfertswil
neues Quartier am «Sonnenweg»
Wolfertswil ist entlang der Oberdorf- und Unterdorfstrasse als Strassendorf gewachsen. Die Häuser stehen grossmehrheitlich giebelständig zum Strassenraum und deren Hauptfassaden schauen nach der gut besonnten Südostseite. Im Verlaufe der Zeit entstanden die Häuser an der Schöneggstrasse, welche parallel zur Oberdorfstrasse eine zweite Bautiefe erschliesst.
Die Studie strickt dieses Muster weiter: Der neue Sonnenweg verläuft parallel zur Oberdorf- und Schöneggstrasse und erschliesst eine dritte und vierte Bautiefe. Nach altem Vorbild stehen die Neubauten giebelständig zum neuen Weg und deren Hauptfassaden sind nach Südost ausgerichtet. Die Bebauung umfasst 5 Mehrfamilienhäuser (MFH), 4 davon sind gleich.
Der Typus des MFH, ergibt zwangsläufig einen grösseren Fussabdruck und ein grösseres Volumen, im Vergleich zu den Altbauten. Mit Horizontalversatz und Doppelgiebel sind die Volumina gegliedert, sodass sie sich dem Massstab und der Körnigkeit der traditionellen Bauten angleichen.
Ein Mehrfamilienhaus mit spezieller EG-Nutzung (z.B. Kita), vis à vis dem Restaurant Sonne, bildet den Auftakt zum neuen Quartier. Der Baukörper unterstreicht mit dem Walmdach seine spezielle Position an der neuen Strassengabelung Hauptstrasse-Sonnenweg, analog wie die Altbauten an der Kreuzung Hauptstrasse-Oberdorf-/Unterdorfstrasse, deren Walmdächer, bzw. deren Traufen die verschiedenen Richtungen markieren.
Erschliessung
Der neue «Sonnenweg» verbindet die Hauptstrasse mit dem Bienenweg. Der 3 m breite Weg ist mit 6% Steigung rollstuhlgängig angelegt und befahrbar für Not- und Zügelfahrzeuge. Er erschliesst nicht nur das neue Quartier, sondern verbindet überdies das Oberdorf in direkter Linie mit der Bushaltestelle im Unterdorf. Die «Kaphaltestelle» liegt direkt am neuen Siedlungsplatz. Die Ein-Ausfahrt von der neuen Tiefgarage wird mit der Lehstrasse zusammengefasst und an der Peripherie in die Hauptstrasse geführt. Somit sind Fuss- und Radverkehr, der Warteplatz an der Bushaltestelle und der MIV konfliktfrei entflochten.
Umgebung
Die Umgebungsgestaltung strebt nach einem ausgewogenen Verhältnis von intensiv und extensiv genutzten Bereichen (Artenvielfalt). Entlang dem Sonnenweg sind verschiedene Spiel- und Erholungsflächen zur allgemeinen Benutzung angelegt. Für die Kita – falls eine solche realisiert wird – ist ein eigener Aussenraum reserviert.
Den Erdgeschosswohnungen wird ein klar begrenzter «privater» Aussenbereich zugeteilt. Anschliessend an den alten Ortsteil an der Schöneggstrasse wird ein Areal für individuelle Nutzgärten angeboten. Zwischen den intensiv genutzten Flächen «fliessen» extensiv genutzte Wiesen (zwei Schnitte pro Jahr), mit Hochstammbäumen und Hecken.